Die Kirchenlandschaft in Stolberg wird sich verändern. Mehrere Kirchen stehen bereits auf der roten Liste, doch für eine wird es nun ernst: Die Kirche St. Hermann Josef auf der Liester wird entwidmet. So steht es im kommenden Pfarrbrief, der in den nächsten Tagen veröffentlicht werden soll. Damit verschwindet ein Gotteshaus aus dem Stolberger Stadtbild – und auch für andere Kirchen in in Stolberg sieht es nicht rosig aus.
Am 13. September ist Schluss. Mit einer offiziellen Messfeier zur Entwidmung endet um 18.30 Uhr die geistliche Arbeit in der St. Hermann Josef Kirche am Geschwister-Scholl-Platz. Domprobst Rolf-Peter Cremer werde an diesem Tag die Entwidmung des Gotteshauses durchführen, heißt es im kommenden Pfarrbrief. Dabei wird die kirchliche Weihe des Gebäudes aufgehoben, um es für andere Zwecke nutzbar zu machen.
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Was danach aus dem Gebäude wird, sorgt schon jetzt für Diskussionen im Stadtteil. Ursprünglich hatte die Stadt einen Veranstaltungsort mit sozialen Angeboten geplant, mittlerweile soll es aber auch Interesse von einem Investor geben.
Dabei blickt St. Hermann Josef auf eine vergleichsweise junge Geschichte zurück: Erst im Dezember 1967 war die Kirche eröffnet worden, als immer mehr Bewohner in den Stadtteil zogen. Inzwischen sind die Besucherzahlen der Stolberger Messen aber weit gesunken. Im Zuge einer Reformierung wurden bereits viele Kirchen zur gemeinsamen Großpfarre St. Lucia zusammengelegt.
Schon seit 2021 wurde über eine zukünftige Nutzung des Gebäudes gegenüber des Geschwister-Scholl-Platzes diskutiert. Jetzt ist klar: Das Kapitel als Kirche endet – wie es weitergeht, bleibt abzuwarten.