Ist der Wolf jetzt endgültig in Stolberg angekommen? Am Sonntagmorgen machte Landwirt Franz-Josef Ganser am Burgholzer Graben einen beunruhigenden Fund, der diese Frage plötzlich sehr real erscheinen lässt. Auf seiner Wiese direkt neben einem Feldweg lag ein gerissenes Reh – offenbar in der Nacht getötet.
„Am Samstagabend bin ich noch über die Wiese gefahren, da war nichts. Am nächsten Morgen lag das Tier da“, berichtet Ganser. Sofort habe er einen bekannten Wolfsberater angerufen, der ihn als er von den Verletzungen hörte direkt ans Landesamt verwies. Am Montag sei dann ein Mitarbeiter vorbei gekommen, um Proben zu nehmen.
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Der Stolberger ist Wildtiere auf den Feldern rund um den Hof eigentlich gewohnt – Wildschweine fressen schon mal ein paar Maiskolben weg. Doch ein gerissenes Reh sei etwas völlig Neues. Ein Hund als Verursacher hält er für ausgeschlossen: „Ein Hund, der ein Reh über eine riesige Wiese hetzt, ihm die Kehle durchbeißt und dann große Teile der Keule frisst – das ist höchst unwahrscheinlich.“
Auch der herbeigerufene Fachmann scheint einen Wolfangriff für möglich zu halten: „Der Wolfsberater sagte schon, dass es ein jüngerer Wolf gewesen sein könnte. In der Nähe soll vor einigen Wochen ein ähnlicher Fall passiert sein“, so der Landwirt.
Ein Einzelfall wäre es nicht: Erst vor kurzem fiel in der Eifel trotz Schutzmaßnahmen eine ganze Schafherde einem Wolfsrudel zum Opfer.
Ob es nun tatsächlich ein Wolf war, sollen die Untersuchungen der Proben zeigen. Klar ist: Das Thema Wolf wird mit dem Fund vom Wochenende in Stolberg eine neue Brisanz bekommen.