Sabrina Kaucic ist sauer. Das Grab ihrer Großmutter ist eines von vielen Gräbern auf dem Friedhof in der Buschmühle, die vergangenes Wochenende von Unbekannten verwüstet und geplündert wurden. Die Diebe hatten es vermutlich auf Metall abgesehen und dazu mit Gewalt Lampen und anderen Grabschmuck von den Grabsteinen gerissen.
Seit 25 Jahren besteht die letzte Ruhestätte von ihrer Oma auf dem Friedhof Buschmühle. Doch am Montag war etwas anders: Ihr 89-jähriger Großvater hatte das Grab seiner Frau komplett verwüstet vorgefunden. Und auch die Gräber in der Umgebung waren betroffen: Grablampen, Figuren und metallische Dekorationen – alles verschwunden. Nur noch die Löcher, in denen die Laternen und Schmuckstücke verschraubt waren, sind noch übrig.
„Mein Opa war unendlich traurig, als er das gesehen hat“, erinnert sich die Enkelin. „Er kann nicht verstehen, wie jemand sich an der Ruhestätte seiner verstorbenen Frau bereichern kann. Das ist unglaublich.“
Vermutlich im Schutz der Nacht müssen die Diebe zwischen Freitag und Montag einmal über den Friedhof gelaufen sein, um soviel Beute wie möglich zu machen. Offenbar hatten es die Täter dabei gezielt auf Metallgegenstände abgesehen.
Besonders bitter: Zwar stehen überall auf dem Friedhof Schilder mit einem Hinweis auf Kameraüberwachung, doch wie die Familie erfahren musste, existieren die Kameras gar nicht. „Die Schilder sollen nur abschrecken“, sagt sie. Ein schwacher Trost für die Angehörigen, die nun mit dem Verlust und der Zerstörung konfrontiert sind.
Die 29-Jährige hofft jetzt, dass Zeugen etwas bemerkt haben. Denn es muss einiges zu tragen gewesen sein, wenn bedenkt was alles an diesem Wochenende vom städtischen Friedhof am Stadtrand verschwunden ist.