Wenn man durch Stolberg fährt, kommt man an ihnen kaum vorbei: Banner vom Burgkino, Plakate fürs Nudelbuffet oder Schriftzüge vor der Fußballtribüne – hinter all dem steckt seit über vier Jahrzehnten lang ein Mann: Peter Stoffel.
Fast 40 Jahre lang führte der heute 74-Jährige mit unglaublicher Leidenschaft seine Druckerei „Klesto Werbung“ am Schellerweg. „Peter war gefühlt rund um die Uhr da. Sieben Tage die Woche auch am Feiertag“, erinnert sich Hermann-Josef Muelas Paja als langjähriger Kunde, Nachbar – und jetzt sein Nachfolger.
Denn eigentlich wollte Peter Stoffel seinen Betrieb nie abgeben. Doch das Leben schreibt manchmal eigene Geschichten. Kurz vor der geplanten Übergabe traf ihn ein schwerer Schicksalsschlag, der die Entscheidung unausweichlich machte. Doch er hinterlässt sein Werk in guten Händen: Der 57-jährige Hermann-Josef und seine Frau Aura übernehmen Klesto – und führen damit ein Stück Stolberger Stadtgeschichte fort.
„Wir haben all unser Erspartes zusammengekratzt“, erzählt Hermann-Josef. Freunde erklärten ihn daraufhin für verrückt: „Du bist wahnsinnig, so ein Geschäft in der heutigen Zeit zu übernehmen“, erinnert sich der Stolberger. Doch für ihn und seine Frau sei es eine Herzensentscheidung gewesen: „Wir wollten nicht, dass Klesto einfach verschwindet und die Mitarbeiter auf der Straße stehen. Dieses Unternehmen gehört zu Stolberg.“
Die gebürtige Kolumbianerin und ihr Mann seien nun dabei die Druckerei zu modernisieren und fit für die Zukunft zu machen. Neue Drucker, moderne Plotter und weiterhin das gleiche Team. Nur einer fehle Ihnen vor dem Drucker: Ihr Freund Peter.
Und trotzdem bleibt der Kern erhalten: Die Liebe zum Handwerk, die Nähe zum Kunden – und ein Name, der in Stolberg für mehr steht als nur Drucksachen. Klesto bleibt am Schellerweg und das hoffentlich für viele weitere Jahre.