An der Messstation in der Brauereistraße wurden 2023 erhöhte Werte des giftigen Halbmetalls Arsen in der Luft gemessen. Mit 7,7 ng pro Kubikmeter überschritt der Jahresmittelwert dort den festgelegten Zielwert von 6 ng. Auch der Cadmiumwert erreichte an der gleichen Station einen Spitzenwert im Messnetz, blieb jedoch unter dem Zielwert von 5 ng. Neue Maßnahmen sollen die Luftqualität nun verbessern.
Im Frühjahr 2023 wurde die Bleihütte nach dem Hochwasser wieder in Betrieb genommen. Nach ihrer Wiederinbetriebnahme seien plötzlich auch die Messwerte für Arsen und Cadmium in der Luft am Rande des Industriegebiets angestiegen:
„Mit der Wiederinbetriebnahme stiegen die Messwerte dieser Komponenten an, so dass die Bleierzeugung als Verursacher der hohen Metallgehalte in PM10 außer Frage steht“, erklärt das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW.
Auch im Jahr 2021 wurde über hohe Messwerte berichtet: Ein umfangreiches Messprogramm mit fünf Stationen zeigte damals, dass die Brauereistraße die höchsten Mittelwerte aufwies, weshalb die Messungen dort fortgeführt wurden. Im östlichen Tal und in westlicher Richtung fielen aufgrund der Hanglage zur gleichen Zeit die Werte niedriger aus.
„Die Frage, die mit dem damaligen Messprogramm nicht abschließend geklärt werden konnte ist, wie weit die Metallgehalte entlang des Vichtbaches in das Stadtgebiet von Stolberg eingetragen werden“, erklären die Experten.
Um das herauszufinden, sei am Kaiserplatz eine weitere Messstation installiert worden, die seit dem Anfang 2023 Daten liefere und zeige, dass die Grenz- und Zielwerte für Metalle dort eingehalten würden. Das deute darauf hin, dass die Metallgehalte im Tal weiter transportiert und dabei verdünnt werden.
Die Bezirksregierung Köln forderte im Juli 2023 daraufhin Maßnahmen zur Reduktion der Belastung vom Betreiber der Bleihütte. Während erste Maßnahmen keinen Erfolg brachten, sollen im Oktober umgesetzte Verbesserungen nun zu einem deutlichen Rückgang der Werte geführt haben.
Zukünftige Messungen sollen zeigen, ob die Belastung dauerhaft gesenkt werden kann.
