Nach der Flutkatastrophe hat das Deutsche Rote Kreuz im Oktober 2022 ein Spendendepot in Stolberg eingerichtet, um Betroffene beim Wiederaufbau zu unterstützen. Bislang befand sich das Depot in einer gemieteten Lagerhalle im Stadtteil Münsterbusch. Diesen Monat zieht das Spendendepot nach Oberstolberg in den Steinweg, um von dort aus eine bessere und unkompliziertere Erreichbarkeit für Flutbetroffene zu ermöglichen.
Das Spendendepot „5zwo“ bietet neben der kostenlosen Bereitstellung von Baumaterialien wie Farben, Spanplatten, Putz auch viele andere Materialien, die für den Wiederaufbau der teils stark beschädigten Häuser dringend benötigt werden. Zahlreiche Stolberger stehen noch immer vor den Rohbauten ihrer Wohnhäuser oder leben momentan noch in einer Baustelle.
Die finanziellen Ressourcen vieler Betroffener würden nach der anfänglichen Einigung mit den Versicherungen nicht mehr ausreichen, da die Kosten für Baumaterialien und Handwerker enorm angestiegen seien, erklärt DRK-Mitarbeiter Stefan Ulbrich.
Das Spendendepot, das von insgesamt sechs engagierten Mitarbeitern betreut werde, spiele daher eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Flutopfer.
Ohne die Unterstützung von Ehrenamtlern in ihrer Freizeit, sei das Projekt aber überhaupt nicht möglich.
Sämtliche angebotenen Baustoffe und Materialien stammen ausschließlich aus Spenden und Retouren von Baumärkten, die das DRK günstig aufkaufe. Dadurch könne den Betroffenen dringend benötigtes Baumaterial zur Verfügung gestellt werden, ohne dass diese eine weitere finanzielle Belastung zusätzlich stemmen müssen.
Obwohl der Steinweg derzeit aufgrund von Bauarbeiten schwer mit dem Auto zu erreichen ist, findet das Team vor Ort Lösungen, um die Abholung von Material zu ermöglichen.
Doch nicht nur mit der Herausgabe von Werkstoffen und Baugütern unterstützt das Team die Stolberger beim Wiederaufbau. Inzwischen habe man zusätzlich eine Bauberatung für Flutbetroffene eingerichtet. Dazu sei extra eine Bauingenieurin eingestellt worden, die Rechnungen prüfe und beim Wiederaufbau fachliche Beratung leiste.
Die Solidarität und Hilfsbereitschaft, die das Deutsche Rote Kreuz und viele weitere Organisationen in der Region seit der verheerenden Flut bis heute erleben, sind beeindruckend.
