Aus vielen kleinen Gesprächen ist eine große Idee entstanden: Kübra Gündüz und Rita Hahnbück haben in Stolberg ein neues Angebot für pflegebedürftige Menschen ins Leben gerufen, das ihnen dabei helfen soll, ihren Alltag so lange wie möglich selbstständig zu meistern – Gemeinsam statt einsam.
Die Idee dazu kam Kübra, weil ihre Familie schon seit Jahren Krankentransporte zum Stolberger Krankenhaus und verschiedenen Altenheimen in der Stadt fährt und dort vor allem ältere Menschen davon erzählen, dass sie Hilfe im Alltag brauchen würden:
„Immer wieder erzählen mir ältere Stolberger, dass sie ganz alleine seien und Ihnen niemand dabei hilft, den Tag zu meistern“, erinnert sich Kübra.
Ein Problem, das sie gerne lösen wolle. Daher habe sie versucht ihr Wissen aus ihrer Ausbildung zur Krankenschwester mit ihren zwischenmenschlichen Erfahrungen aus ihrer Arbeit als Friseurin zu kombinieren, um Betroffene im Alltag zu unterstützen:
„Viele möchten nicht ins Heim, weil sie dort ein Stück Selbstständigkeit verlieren würden. Unser Ziel ist es, sie in ihrem eigenen Zuhause zu begleiten, solange es geht“, erklärt die 30-Jährige. Denn oft seien keine Angehörigen da – oder sie kümmern sich nicht.
Unterstützt wird Kübra dabei von Rita, die als gelernte Verwaltungsangestellte vor allem im Hintergrund viel bewegt: Sie hilft beim Ausfüllen von Anträgen oder beim Gang zu Behörden – Dinge, an denen viele Menschen inzwischen verzweifeln. „Uns geht es darum, dass niemand das Gefühl hat, allein gelassen zu werden“, sagt Rita.
Mit ihrer Hilfe wollen die beiden Frauen Stolberger dabei unterstützen, weiterhin am ganz normalen Alltag teilzunehmen. Und gleichzeitig etwas gegen die wachsende Einsamkeit im Alter tun. Das Projekt der beiden zeigt: Manchmal reicht es, einfach hinzuhören, um etwas Großes für die Gemeinschaft zu bewegen.